Montag, Januar 23, 2006

Einkaufen

Einkaufen an sich empfinde ich als sehr stressige, belastende aber leider notwendige Sache. Manchmal fallen aber doch skurrile kleine Dinge auf...
Nehmen wir zum Beispiel das Schuhe kaufen: Da kommen einem verwirrte und suchende Menschen barfuß mit alten, ausgetretenen Schuhen in den Händen entgegen. Man selbst balanciert, ein Fuß mit einer Socke, der andere mit einem der alten Schuhe geschützt, zwischen den Regalen. Lustig... irgendwie.
Beim IKEA- Einkauf vergeht mir übrigens immer wieder die Lust darauf, irgendwann einmal eigene Kinder in die Welt zu setzen. Wenn eine genervte Stimme über Lautsprecher bekannt gibt, dass "die kleine Jaqueline" unbeding von ihren Eltern aus dem Kinderparadies abgeholt werden will und im Hintergrund das Geschreie ertönt, ist wohl jeder für ein paar Monate kuriert, oder?
In letzter Zeit mache ich immer öfter die Beobachtung, dass Männer sich um das Grauen "Einkaufen" drücken. Sie verweilen viel lieber schlafend (oder sich schlafend stellend) im parkenden Auto, während die Angetraute "schnell" das "Nötigste" besorgt. Manchmal erscheint mir das tatsächlich als die bessere Alternative.
Übrigens gibt es bei mir im Haus zwei Geschäfte. Auf der einen Seite bietet ein Waffengeschäft seine Ware feil, auf der anderen können Geigenkasten gekauft werden. Zufall? Ich denke nicht!

Freitag, Januar 20, 2006

"Seminararbeiten" I

Mittwoch, Januar 18, 2006

Über das Älterwerden

Nein, ich möchte jetzt nichts über die Leiden des Alters schreiben... nichts über die ersten grauen Haare und den tiefen Falten. Ich möchte nur laut denken...
Älterwerden- das klingt eigentlich ganz leicht. Wirklich wehren kann man sich dagegen nicht, es ist ein unaufhaltbarer Prozess (auch, wenn manche es vergeblich versuchen). Es ist oft amüsant, im Nachhinein beobachten zu können, was sich in den unterschiedlichsten Bereichen verändert hat. Nehmen wir doch zunächst einmal die Musik. Ganz früher hörte ich mit kindlicher Begeisterung Lieder von der Kelly Family und Take That. Dem schloss sich eine Phase der absoluten Ablehnung dessen an. Die Musik und jeweiligen Fans wurden belächelt und die ehemals so intensive Verbindung damit verleumndet. Bei den Tönen diverser Punk- Bands fühlte man sich schon ein wenig cool. Mittlerweile stehe ich selbstbewusst zu meiner Vergangenheit und staune manchmal, wie leidenschaftlich ich "Relight my fire" und "I can't help myself" nach mehr als zehn Jahren noch mitsingen kann. Wie die Zeit vergeht. Wirklich alt fühle ich mich trotzdem nicht... noch nicht. Es ist aber ein seltsames Gefühl, wenn man sich selbst an die Oma oder Großtante erinnert, die früher mit großer Begeisterung und dem Satz "Mensch, was bist du groß geworden!" in meine Wange zu kneifen pflegte. Ich kneife zwar nicht, bin aber immer wieder ganz überrascht, wenn meine kleinen Cousins mir mit tiefer, männlicher Stimme entgegenkommen und ich zu den 2m- Hünen heraufschauen muss. Plötzlich versteht man den Reflex älterer Damen, alte Kindheitsgeschichten rauszukramen und so in Erinnerung zu schwelgen... kann ihn aber NOCH unterdrücken... meistens zumindest.
Meine Barbies waren früher in meiner Phantasiewelt 16 Jahre alt... damit waren sie aus meiner Sicht vollkommen erwachsen. Nach meinem damaligen Maßstab müsste ich jetzt schon Rentnerin sein (schön wärs)... aber heute weiß ich, dass man selbst mit 30 nicht zwangsläufig im Altersheim ist. Mit den Jahren, die vergehen, weichen unsere naiv kindlichen Wahrnehmungen, Einstellungen und Ideen dem, was die Erfahrung uns lehrt... leider.

Samstag, Januar 14, 2006

Tiergeschichten

Vor kurzem bin ich mit einem guten Freund spazieren gegangen und nach wenigen Schritten schloss sich uns ganz unvermittelt eine graue Katze an. Entweder lief sie wie selbstverständlich neben uns her, oder ging voraus, um nach wenigen Metern auf uns zu warten. Freundlicher Weise begleitete sie uns bis zur Haustür und verabschiedete sich dort mit einem maunzen.
Arbeite ich hier an meinem Schreibtisch, schaue ich manchmal verträumt und unkonzentriert aus dem Fenster. Dort blickte mich des Öfteren ein kleiner Spatz erwartungsvoll an, turnte ein wenig auf dem Balkongeländer herum und verschwand nach wenigen Minuten. Seit ich aber vor wenigen Tagen nach dem Aufstehen meinen ersten Blick aus dem Fenster wagte und dort einen riesigen Baum vorbeifallen sah, habe ich den Kleinen nicht mehr gesehen...

Dienstag, Januar 10, 2006

Sehr geehrtes Fachpublikum,

ich stehe vor Ihnen, um eine der wichtigsten Fragen dieses Jahrhhunderts mit Ihnen zu erörtern. Nun gibt es vieles zu diskutieren. So beispielsweise Problemfelder internationaler Beziehungen, Aspekte der Globalisierung, Atompolitik, um nur einige wenige zu nennen.
Eine Frage jedoch wird immer wieder unterschätzt und so möchte ich das Augenmerk heute darauf lenken. Besinnen wir uns also auf das Ursprügliche. Was ist dem Menschen noch geblieben, worauf kann er sich wirklich verlassen? Sind es nicht die einfachen Dinge im Leben, die in dieser heutigen Zeit zählen? So stelle ich diese Rede unter die Thematik "Die Bedeutung der Nase im 21. Jahrhundert".
Hierbei möchte ich mich jedoch nicht auf die biologischen Komponenten beziehen, sondern eher auf gesellschaftliche Aspekte eingehen.
Schon zu prä- historischen Zeiten besaß die nasus plexus einen erhöhten Status. Traditionell präsentierte der mänliche Part des Urmenschen während des Balztanzes seine nasus plexus, die von der Angebeteten fachmännisch beurteilt wurde. Nich umsonst entstand der Ausspruch "An der Nase des Mannes erkennt man sein Johannes."
Zum Leidwesen der heutigen Generation ging die Faszination an der nasus plexus in einigen Gesellschaftsschichten mit der Zeit verloren. So ist es in diesem Jahrhundert schon beinahe zur Selbstverständlichkeit verkommen, chirurgische Eingriffe im Bereich des mittleren facies vornehmen zu lassen. Diese qualvolle Prozedur lassen bevorzugt homo sapiens mit einer, im Volksmunde "Hakennase" genannten nasus plexus über sich ergehen, um damit sein äußeres Erscheinungsbild in seinem Sinne positiv zu verändern.
Doch handelt es sich nicht viel eher um eine der brutalsten Art der Selbstverstümmlung? Nun mögen Sie vielleicht denken, es gehe niemandem etwas an, was andere ihrer Nase antun. Aber vergessen Sie dabei nicht zu bedenken, dass es die Nase ist, durch die der Charakter des Menschen erkannt wird. Ist es nicht so, dass jede tiefgründige Veränderung des nasus plexus dem Patienten eine, sich mehr und mehr verhärtende Maske überstülpt? So folgen diesem schwerwiegende Probleme. Wer kann seinem Ur- Instinkt noch trauen? Es wird immer wieder Gefahr gelaufen getäuscht, ja sogar schamlos angelogen zu werden, da die Gesamtheit der Wesensmerkmale durch den scheinbar harmlosen Eingriff einen anderen Eindruck vermiteln, als sie der Wahrheit entsprechen...
Dieses typische Problem der heutigen Gesellschaft wird, zum Leidwesen vieler, nur selten Bedeutung geschenkt. Angesichts dessen drängt sich Ihnen womöglicher Weise die Frage auf, ob es wohl eine zukunft ohne Nase geben wird. Doch ich kann Sie beruhigen. sogar viele Recherchen haben es ergeben: die nasus plexus gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. Wie sonst sollen wir wissen, ob man jemanden riechen oder nicht riechen kann, das heißt sympathisch oder unsymphatisch finden, wenn nicht durch die Nase? Oder, was noch viel elementarer ist, wo sollen wir uns noch piercen lassen?
Mit dieser beruhigenden Erkenntnis möchte ich Sie schließlich einladen, über diese Thematik mit mir zu diskutieren...


Ich merke schon, Sie sind noch zu bewegt, zu ergriffen um sich zu äußern. So bleibt es mir nur noch zu appellieren weiter nachzudenken. Vergessen Sie die Nase in einem Zeitalter der Ignoranz nicht!!!
Danke

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Was das hier zu suchen hat? In der 12. Klasse wurde im Deutschkurs die Aufgabe gestellt, eine mindestens 10minütige Rede zu schreiben und zu halten. Als ich über Weihnachten zu Hause war, habe ich sie wieder entdeckt und musste daran denken, wie ich sie voller Überzeugung und Leidenschaft der Klasse vortrug... das kommt hier leider nicht so gut rüber. Aber egal. Ich hab mir einfach gedacht, dass ich diese Rede hier veröffentlichen- um den Appell hinaus in die Welt zu tragen... oder um über meine Unkreativität hinweg zu täuschen und mal wieder einen längeren Beitrag erstellt zu haben.

Sonntag, Januar 08, 2006

Geschichte

Heute läuft auf Phoenix "100 Jahre- Bilder des Jahrhunderts" und zum tausendsten Mal (MINDESTENS) lasse ich mich davon fesseln. Gerade sind wir im Jahre 1929: Der Schwarze Freitag stürtzt Millionen in den Ruin. Penizilin ist bereits erfunden und Howard Carter hat Tut- anch- Amuns Grab schon gefunden....
Besonders spannend fand ich heute die Folge über die Prohibition. 1919 ratifiziert wurde bis 1933 das Herstellen und der Vertrieb und somit auch der Konsum von Alkohol verboten. Der Einfluss Al Capones konnte durch den Aufbau einer eigenen illegalen Alkohol- Industrie seinen Höhepunkt erreichen. Warum das sinnlose Verbot? Um einem Sittenverfall entgegen zu wirken, um Verbrechen Einhalt zu gebieten, um die Lebensqualität zu steigern... Aber das war wohl alles ein großer Flop, denn das Gegenteil wurde erreicht. Clever, wie die Leute waren, haben sie sich beispielsweise medizinischen Alkohol gekauft (der Vertrieb stieg um 400%). Kreativität war gefragt: so wurden unter anderem Tunnels gebaut und Lastwagen präpariert um den emsig zu schmuggeln.
Naja... endlich verstehe ich, warum die Amis so ein seltsames Verhältnis zum Alkohol haben... die spinnen doch, die Amis...